Anlagen des Zweckverbandes

Hauptsammler verbinden die einzelnen Verbandsgemeinden bzw. Ortsteile und leiten das anfallende und über Becken und Stauraumkanäle entlastete Misch- bzw. Schmutzwasser zur Zentralkläranlage in Ingolstadt ab.
Während früher Baugebiete fast ausschließlich im Mischsystem (Schmutz- und Regenwasser werden über einen gemeinsamen Kanal abgeleitet) erschlossen wurden (mit Ausnahme von Stammham, das mangels Vorfluter wie z.B. Bächen, seit jeher im Trennsystem entwässert wurde), werden Baugebiete seit vielen Jahren, wo dies möglich ist, vor allem im Trennsystem entwässert (Schmutzwasser und Regenwasser werden über getrennte Kanäle entsorgt). Dies verursacht zwar durch die erforderlichen Schmutz- und Regenwasserkanäle höhere Kosten im Baugebiet selbst. Im Gegenzug können die Regenklärbecken oft als einfache Erdbecken errichtet werden und bei einem Überlauf im Regenwetterfall fließt lediglich gereinigtes Regenwasser in die Vorfluter. Außerdem muss das Regenwasser nicht bis zur Zentralkläranlage abgeleitet werden, was auch in den Hauptsammlern und vor allem der Zentralkläranlage Kosten spart.
Auch mussten früher möglichst alle befestigten Flächen an den Kanal angeschlossen werden, während heute aus wasserrechtlichen Gründen eine Versickerung von Niederschlagswasser angestrebt wird, wo dies auf Grund der Verhältnisse vor Ort ordnungsgemäß möglich ist.
Die Kanalisation des Zweckverbandes umfasst im wesentlichen folgende Anlagen:
  • Mischwasserkanäle: 212 km
  • Schmutzwasserkanäle: 45 km
  • Regenwasserkanäle: 45 km
  • Druckleitungen: 10 km
  • 7 Pumpwerke in Mailing, Wettstetten, Gaimersheim-Süd, Rackertshofen, Gabel, Stammham und Appertshofen
  • 19 Regenüberlaufbecken und Stauraumkanäle,
  • 19 Regenrückhaltebecken
  • 8 Regenklärbecken mit zusammen rund 55.000 cbm Stauvolumen
  • 4 Versickerungsbecken

Ein technisches Schmankerl besitzt der Zweckverband im Nordosten von Gaimersheim. In der Vergangenheit wurde Außenhangwasser über einen Kanal des Zweckverbandes von der Sandbreite bis zum weiterführenden offenen Graben im Bereich Steinbruck abgeleitet. Gleichzeitig war das Kanalnetz im Nordwesten teilweise überlastet. Im Nordosten sollte das große Baugebiet Kreppenäcker erschlossen werden. Das ganze Mischwasser aus dem Norden wurde in den Retzgraben in der Ortsmitte abgeschlagen, der in diesem Bereich eine deutliche Verschlechterung der Wasserqualität aufwies.

Im Vorgriff auf die Erschließung des Bereichs Kreppenäcker und weiterer Baugebiete wurde im Jahr 2000 im bergmännischen Vortrieb auf einer Tiefe bis zu 10 m ein Kanal DN 1600 verlegt. In diesem Kanal liegen zwei weitere Kanäle mit einem Durchmesser von jeweils 500 mm, in denen das Mischwasser aus einer Ortsentlastung sowie das Schmutzwasser aus den neuen Baugebieten abgeleitet wird. Die verbleibende Kapazität des großen Kanals dient sowohl zur Ableitung von Regenwasser aus Baugebieten als auch zur Ableitung des bisher mitten durch den Ort laufenden Außenhangwassers.